Argumente für die Reaktivierung
Pro Homberg (Efze): Bahnanschluss reaktivieren - Vorteile für Jung und Alt, für Alle
Das Bundesinstitut für Stadt-, Bau- und Raumforschung (BBSR) hat die aktuelle Studie „Räumliche Effekte reaktivierter Schienenstrecken im ländlichen Raum“ veröffentlicht. Die Studie geht über eine nur finanzielle Betrachtung hinaus und berücksichtigt die weiteren Auswirkungen auf den mit der Schiene erschlossenen Raum und kommt zu einem guten Ergebnis.
Der Leiter des BBSR Dr. Markus Eltges schreibt dazu:
„Die Studie zeigt: Die Wiederbelegung stillgelegter Strecken lohnt sich vielerorts. Die Forschenden wiesen die positiven Effekte auf die Siedlungsstruktur, Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Gesellschaft nach. Schienenreaktivierungen wirken sich beispielsweise positiv auf die Bevölkerungsentwicklung aus, führen zu Entlastungen auf angespannten Wohnungsmärkten und reduzieren die Verkehrs- und Umweltbelastung. Auch die Regionen selbst profitieren wirtschaftlich von höheren Steuereinnahmen, sei es durch die touristische Erschließung oder durch zusätzliche Arbeitsplätze.“
Die Kreisstadt Homberg (Efze) liegt an einer stillgelegten Bahnstrecke, die leicht reaktiviert werden könnte, da der Bahnkörper in der Raumplanung noch für den Eisenbahnverkehr festgelegt ist. Auch die von der Kreisstadt Homberg (Efze) veranlasste und seit dem Frühjahr 2022 vorliegende Voruntersuchung der Kobra Nahverkehrsservice GmbH aus Kassel kommt zu dem Schluss, dass es schneller und preiswerter sei, die Bahnstrecke von Homberg nach Treysa wieder zu reaktivieren als ein Anschlussgleis von Homberg nach Wabern zu bauen.
Die BI Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V. bittet – stellvertretend für über 25.000 Bürgerinnen und Bürger entlang der Bahnstrecke – den Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises nachdrücklich, in einer der nächsten Sitzungen folgenden Beschluss zu fassen: „Der Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises spricht sich für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der ehemaligen Kanonenbahn von Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa aus. In diesem Zusammenhang wird der Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreises beauftragt, zeitnah Gespräche über die Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit dem zuständigen Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) zu führen.“
Die seit 2003 stillgelegte Bahnstrecke – ausgehend von der Kreisstadt Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa – mit Anbindung an Mittelhessen und das Rhein-Main-Gebiet wird in der Übersicht zur Reaktivierung von Schienenstrecken für den Personenverkehr in Hessen des Arbeitskreises der Aufgabenträger und des Landes Hessen „Potenzial stillgelegter Strecken“ (AK Aktivierung) im Juli 2022 erstmalig aufgelistet. Eine Machbarkeitsstudie wird durch den NVV jedoch erst dann durchgeführt, wenn die regionalen politischen Gremien sich für eine solche aussprechen. Insofern soll dieser Beschluss dazu dienen, eine fundierte Diskussionsgrundlage zu schaffen, um über eine etwaige Reaktivierung der Bahnstrecke zu entscheiden oder durch den Bau eines Bahnradweges zu fokussieren.
Die BI Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V. hat sich Anfang August 2022 an die Bürgermeister der an der Bahntrasse liegenden Kommunen und Mitte August 2022 an alle Kreistagsfraktionen des Schwalm-Eder-Kreises mit differenzierten Schreiben über das Bürgeranliegen gewandt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben! Innerhalb der Machbarkeitsstudie wird daraufhin gearbeitet, ein integriertes und zukunftsorientiertes System mit der Verknüpfung der Straßen und Schienenwege untereinander zu konzipieren mit dem Ziel kurzer und gesicherter Umsteigezeiten, einer Anbindung des Nahverkehrs an den Fernverkehr, insbesondere mit zuverlässigen Anschlüssen zu den möglichen Verkehrsknoten. Wir fordern die politischen Gremien des Schwalm-Eder-Kreises auf: Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke in Auftrag zu geben – JETZT!